Domradweg (Hessischer Radfernweg R7)

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er Hessische Radfernweg R7 verläuft über rund 235 km als West-Ost-Verbindung von der Lahn bis zur Werra quer durch Mittelhessen. Häufig wird die Strecke auch als ‚Domradweg‘ bezeichnet, da sie direkt an den beiden bedeutenden Domen von Limburg und Wetzlar vorbeiführt.

Der Radwanderer rollt auf dieser Reise an alten Burgen, Schlössern und Ruinen vorbei, durch sehenswerte Altstädte und verträumte Dörfer, durch wunderschöne Täler und Hügellandschaften. Trotz der hügligen Umgebung ist die Routenführung weitgehend eben.

Zu Beginn der Wegstrecke in Limburg, unweit des Schlosses Oranienstein an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz, thront hoch auf einem Felsen der berühmte St.-Georgs-Dom. Von dort aus führt die Route bis Gießen parallel zum Lahntalradweg. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Burg Runkel, die mächtige Stammburg der Fürsten von Wied sowie die Marmorbrücke und der Schiffstunnel im romantischen Marktflecken Villmar. Weiter geht es an den beeindruckenden Schlössern von Weilburg und Braunfels vorbei nach Wetzlar. Hier steht der zweite bedeutende Dom der Route, aber es lohnt sich auch der Besuch der schmucken und verwinkelten Altstadt sowie der Burgruine Kalsmut. In der Universitätsstadt Gießen lehrte einst der berühmte Chemiker Justus von Liebig, dem hier auch ein interessantes Museum gewidmet ist. Der R7 orientiert sich weiter nach Osten in Richtung Vogelsberg. Sehenswerte Kleinode sind dabei das Schloss Großen-Beseck und die historische Altstadt von Grünberg. Wenn man in Ulrichstein die höchstgelegenste Stadt Hessens erreicht hat, kann man bei guten Sichten vom Schlossberg einen herrlichen weiten Blick über den Vogelsberg genießen. Die Route führt nun durch das Lauter- und das Lüdertal bis zum Tal der Fulda.


Bald wird Bad Hersfeld erreicht. Die Festspiel- und Kurstadt besitzt eine wunderschöne mittelalterliche Altstadt sowie eine berühmte Stiftsruine. Der Fernradweg endet dann schließlich in Philippsthal an der Werra, direkt an der Grenze zu Thüringen an der einstigen Staatsgrenze zur DDR. Eine Zugverkehrsanbindung gibt es hier leider nicht. So bietet es sich aber an, der Werra nach Osten über den Rhön-Radweg über 20 km nach Bad Salzungen zu folgen, wo es einen Bahnhof gibt.

Zwischen Lauterbach und Niederaula gibt es eine Alternativstrecke über rund 31 km. Sie verläuft süd-östlich von der Hauptroute und dürfte vor allem für Schlösser- und Burgenfreunde interessant sein, denn sie führt an der Burg Wartenberg und den fünf Schlitzer Burgen vorbei.

Die Beschilderung entspricht dem genormten Logo aller hessischen Radfernwege und zeigt neben dem hessischen Landeswappen die entsprechende Beschriftung R7 bzw. R7a.

Charakteristik:

Der Hessische Radfernweg R7 verläuft weitgehend auf separaten und asphaltierten Radwegen. Er ist überwiegend flach und führt dabei vor allem durch Flusstäler und über alte Eisenbahntrassen. Dennoch besitzt die Route bei Ulrichstein und am Vogelsberg auch zwei größere Steigungen. Abseits der Ortsdurchfahrten verläuft die Strecke meist fern des Autoverkehrs und ist daher auch gut für Familien mit Kindern sowie für ungeübte Radler geeignet.

 

Ortschaften entlang der Route

Limburg an der Lahn / Runkel / Villmar / Weinbach / Weilburg / Löhnberg / Leun / Solms / Wetzlar / Lahnau / Heuchelheim (Hessen) / Gießen / Buseck / Reiskirchen / Grünberg / Mücke (Hessen) / Ulrichstein / Lautertal (Vogelsberg) / Lauterbach (Hessen) / Grebenau / Breitenbach am Herzberg / Niederaula / Bad Hersfeld / Friedewald / Philippsthal (Werra)

Hessische Radfernweg 7a:

Wartenberg / Bad Salzschlirf / Schlitz (Vogelsbergkreis)

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Philippsthal

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Direkt an der Landesgrenze zu Thüringen, an der Mündung der Ulster in die Werra, liegt die hessische Marktgemeinde Philippsthal. Der Ort geht auf ein Benediktinerinnenkloster zurück, dessen dreischiffige Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert noch erhalten ist. Dort, wo die restlichen Klostergebäude standen, ließ Landgraf Philipp von Hessen-Philippsthal (1655 – 1721) im Jahre 1685 ein Schloss bauen, dass er nach seinem eigenen Namen benannte. Später setzte sich ‚Philippsthal‘ auch als Ortsname durch. Das Schloss beherbergt heute das Rathaus mit seinem repräsentativen Sitzungssaal und die landgräfliche Bibliothek. Im auffälligen Torbogenhaus, das nur knapp dem Abriss entging, ist das Grenzmuseum untergebracht, das ein Stück deutsch-deutsche Teilung dokumentiert. Ein Modell zeigt das bedrückende Aussehen des Grenzabschnittes mit seinen Anlagen und Metallgitterzäunen bei Philippsthal. Anhand verschiedener Exponate wird von gescheiterten und geglückten Fluchtversuchen über die innerdeutsche Grenze berichtet. Hübscher und harmonischer ist es im idyllischen Schlosspark mit seinem alten Baumbestand, seinen Teichanlagen und der Orangerie. Auch die Hugenotten waren einst – allerdings aus religiösen Gründen – aus ihrer Heimat geflüchtet. Viele ließen sich in Hessen nieder. Das Hugenottenhaus ist ein Nachbau eines einräumigen Hauses, das die Wohnverhältnisse dieser Volkgruppe um das Jahr 1700 wiederspiegelt.

Sehenswertes:

Schloss Philippsthal
Schlosspark mit Orangerie
Grenzmuseum
Klosterkirche
Hugenottenhaus
Tempelchen am Jakobsberg
Ulster-Mündung


Radrouten die durch Philippsthal führen:

Rhön-Radweg
Domradweg (Hessischer Radfernweg R7)